Evelyn Schlag, Die große Freiheit des Ferenc Puskás
(Zsolnay Verlag)
Auf einer verlassenen Tankstelle in der Nähe von Wien treffen der Anwalt Valentin Görtz und Földes László aufeinander. Und vom ersten Moment an ist klar, dass der gebürtige Ungar etwas mit dem Leben von Görtz zu tun hat. Lászlós Vater István war in die ungarische Revolution des Jahres 1956 involviert und musste aus dem Grenzort Mosonmagyaróvár nach Österreich fliehen. Dort findet er samt seiner Frau und seinem Sohn Aufnahme in der Bundeslehr- und Versuchsanstalt für Milchwirtschaft im niederösterreichischen Wickendorf.
Was haben aber László und Valentin miteinander zu tun? Der Wiener Rechtsanwalt weiß es genauso wenig wie der Leser und kommt nur nach und nach der Wahrheit näher. Auch wir erkennen erst langsam die Zusammenhänge, die sich aus den scheinbar lose aneinandergereihten Kapiteln aus den fünfziger, sechziger und siebziger Jahren und dem Jahr 2008 ergeben.
Doch es zahlt sich aus, die einzelnen Puzzleteile zusammen- und sich mit der oft lyrischen Sprache und den ungewöhnlichen Bildern der Autorin auseinander zu setzen. Meiner Meinung nach jedenfalls.
Ein Hinweis noch für die Mostviertler: Das Institut in Wickendorf hat eine verdächtige Ähnlichkeit mit Wolfpassing …